Parodontologie

Die häufigste Form der Parodontitis, die sog. chronische Parodontitis ist gekennzeichnet durch einen bakteriellen Befall des Zahnfleischs, der Wurzeloberfläche und des parodontalen Spaltes mehrerer Zähne. Der bakterielle Biofilm ist extrem resistent gegen chemische und mechanische Einflüsse. Häufig sind normale häusliche Mundhygienemaßnahmen wie

  • elektrische Zahnbürsten und Ultraschallzahnbürsten,
  • antibakterielle Mundspüllösungen,
  • Zahnseide,
  • Zungenreiniger und –gele

nicht mehr ausreichend, um den bakteriellen Belag vollständig zu entfernen. Es bilden sich Zahnfleischtaschen und die darin enthaltenen Bakterien und deren Stoffwechselprodukte greifen den Knochen an und verursachen Knochenabbau. Der gesamte Zahnhalteapparat wird langsam fortschreitend zerstört. Bei fortgeschrittenem Knochenabbau tritt Zahnlockerung auf, im weiteren Verlauf ist mit Zahnverlust zu rechnen.

 

Eine Parodontitis bleibt häufig lange unerkannt. Patienten haben keine Schmerzen, ein Zahnfleischbluten kann ein Hinweis für eine Parodontitis sein, wird aber häufig nicht ernst genug genommen.

 

Früherkennung

 

In unserer Praxis wird ein Hauptaugenmerk auf das frühe Erkennen und Verhindern von Parodontitis gelegt. Mit einem einfachen Schnellindex (PSI) und einer genauen Auswertung der Röntgenbilder können bestehende Erkrankungen des Zahnhalteapparates früh erkannt und früh behandelt werden. Im Frühstadium der Parodontitis haben die Zähne noch eine sehr gute Prognose. Ernährungshinweise, Mundhygieneunterweisungen und aktive Hilfe bei der Raucherentwöhnung gehören bei uns zum Therapieprogramm.

Durch eine mikrobiologische Bestimmung von sogenannten Leitkeimen der Parodontitis kann ein besonderes Risiko für Parodontitis erkannt und gezielt behandelt werden. Durch gentechnische Analyse des Risiko-Allels Interleukin-1 und des Enzyms Matrix-Metalloproteinase kann zusätzlich ein Risiko erkannt werden und es können Maßnahmen ergriffen werden, die Parodontitis zu verhindern. Hierzu ist lediglich die Gewinnung von Speichel und Sulkusflüssigkeit mittels einer kleinen Papiersonde nötig.

Mit dem Periotest®-Gerät können wir die Festigkeit von Zähnen und Implantaten auf einfache Weise messen und langfristig vergleichen.

 

Therapie

 

Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (PZR) sind unbedingt erforderlich, um die Keimzahl in der Mundhöhle dauerhaft niedrig zu halten. Hierbei kommen modernste Geräte zum Einsatz, die die Hartsubstanz der Zähne schonend, aber gründlich von Plaque, Zahnstein, Konkrement und Biofilm befreien. Dies ist vor und nach einer Parodontalbehandlung von enormer Wichtigkeit!

Die Reinigung und Glättung der Wurzeloberflächen und die Entfernung des gesamten bakteriellen Biofilms unterhalb der Zahnfleischgrenze wird von Zahnarzt durchgeführt.

Das Ziel ist ein Verhindern des weiteren Knochenabbaus.

Der dauerhafte Erfolg der Behandlung ist von vielen Faktoren abhängig, die mit unseren Patienten im Einzelfall erörtert werden.

Chirurgische Techniken

 

In bestimmten Fällen kann der Einsatz chirurgischer Techniken nötig sein, um Knochentaschen zu reduzieren und die Zahnfleischsituation zu stabilisieren. Unsere Praxis ist ein Kompetenzzentrum für chirurgische Verfahren des Knochenaufbaus und der Weichgewebsregeneration. Im Zusammenhang mit Zähnen und Implantaten können solche Eingriffe aus ästhetischer, funktioneller und phonetischer Sicht nötig werden. Hierzu zählen

  • freie Schleimhauttransplantate,
  • freie Bindegewebstransplantate,
  • Verschiebelappen,
  • Mundvorhofplastiken,
  • Exzision von Lippen- und Wangenbändchen,
  • Regeneration von Zahnfleischpapillen,
  • Knochenaufbaumaßnahmen aller Art.

Freies Schleimhauttransplantat (FST)

Bindegewebstransplantat (BGT)

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